Dr. med.  Alois Fürmaier

Balintgruppe - Interaktive Fallarbeit


Weiterbildungsangebot

Fortlaufende Gruppe Freitag nachmittags zur interaktiven Fallarbeit und patientenbezogenen Selbsterfahrung, in der Problemfälle und Fallbeispiele aus der Praxis der Teilnehmer eingebracht werden.

Anrechenbar für verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologisch orientierte Weiterbildungen für alle Facharztausbildungen und den Zusatztitel „Psychotherapie“.

Der Kurs entspricht den Anforderungen der KV für die psychosomatische Grundversorgung. Zertifizierung für Fortbildungspunkte der Bayr. Landesärztekammer.
Der Kurs ist offen zur Fortbildung für alle, die psychosozialen Bereich tätig sind.

Teilnehmerzahl:
    7 – 12 Teilnehmer

Ort:
    Praxis Dr. Fürmaier
    Pfarrer Kneipp Weg 8
    83209 Prien

Teilnahmegebühr:
    500.- Euro für einen Halbjahreskurs (15 Doppelstunden). Der Kurs kann nur als Ganzes gebucht werden.

Anmeldung
    Die Anmeldung erfolgt durch Überweisung der Teilnahmegebühr unter Angabe der Daten der gewünschten Freitage auf folgendes Konto:

  • Sparkasse Prien (BLZ: 71150000)
    Kontonummer: 259036
    IBAN: DE 95 7115 0000 0000 2590 36,
    BIC: BYLADEM 1 ROS

  • Sie erhalten dann eine schriftliche Bestätigung. Bitte geben Sie uns hierzu Ihre e mail Adresse bekannt.

    Mindestteilnehmerzahl zur Durchführung des Kurses: 7 Teilnehmer. Bei zu geringer Teilnehmerzahl erfolgt spätestens nach Anmeldeschluß Mitteilung. Maximale Gruppengröße: 12

Leitung
Dr. med Alois Fürmaier Facharzt für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker, Ausbildungsleiter und Lehranalytiker Der Bayrischen Landesärztekammer und der DGPT

Einführung ins Thema

Balintgruppen sind Arbeits- und Fortbildungsgruppen, bei denen sich 8 - 12 Kollegen unter Anleitung eines erfahrenen Psychotherapeuten begleitend zu ihrer Arbeit treffen, um über Problempatienten oder Problemfälle aus ihrer Praxis zu sprechen.

Ziele dieser Gruppenarbeit
  • Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient besser zu verstehen
  • Die verdeckten emotionalen Abläufe in der Beziehung verstehen
  • Die eigenen Gefühle sich bewusst machen, um die therapeutische Wirkung der Person Arzt besser einzusetzen
  • das eigene Blickfeld erweitern durch den Abbau von Vorurteilen
  • Entlastung bekommen im Leistungsdruck der Sprechstunde

Entstehung:

Der englische Psychoanalytiker Michael Balint hat in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts an der Londoner Tavistock Klinik damit begonnen, mit psychotherapeutisch nicht vorgebildeten Hausärzten Fallbesprechungen durchzuführen, in denen nicht mehr Diagnosen medizinische Fachbegriffe im Mittelpunkt standen. Er nannte sie "Diskussionsseminare über psychische Probleme in der ärztlichen Praxis". In diesen Fortbildungen wurde auf die oft unbewusste Beziehungsdynamik, die in den professionellen Kontakt entstehen kann, eingegangen. In den folgenden Jahrzehnten hat sich diese Form der Gruppenarbeit als eine patienten - und berufsbezogene Selbsterfahrung etabliert. Sie gehört für alle psychotherapeutischen Ausbildungskandidaten zum Pflichtprogramm. Darüber hinaus sind Balintgruppen heute allgemein als wichtige Supervisionsmethode in allen Bereichen des Gesundheits- Sozial- und Erziehungswesen anerkannt. Sie finden durch erfahrene Leiter ebenso Anwendung beim Coaching von Führungskräften und werde den Studenten an den Universitäten angeboten..

Methodik

Im Zentrum steht der freie Bericht eines Gruppenteilnehmers über die Begegnung mit einem Patienten (oder auch einem Teammitglied). Diese wird spiegelbildlich in der Gruppe wiedererlebt. Die Gruppe untersucht dann in freier Assoziation und Phantasie die verborgenen Aspekte der Arzt-Patienten beziehung. Hierdurch wird die Sichtweise des Refernten erweitert, um den Patienten anders wahrzunehmen, Konflikte aus dem Weg zu räumen, und die weitere Behandlung zu erleichtern. Dem Konzept liegt das psychodynamische Beziehungs- und Krankheitsverständnis der Psychoanalyse zugrunde, in dem u.a. Konzepte von Übertragung und Gegenübertragung beachtet werden. Zentrale Fragen für die Gruppe sind: Welche Gefühle löst dieser Bericht über eine Begegnung in den Gruppenteilnehmern aus? Was macht der Patient mit dem Arzt, und umgekehrt? Durch die Begleitung der alltäglichen Arbeit durch eine Balintgruppe entwickeln die Teilnehmer eine psychosoziale Kompetenz, die Spannungen abbaut und dienstliche Konflikte mit den Patienten oder auch im Team schneller erkennen lässt.

Literatur
  • Michael Balint: 5 Minuten pro Patient (Suhrkamp Verlag Frankfurt 1977)
  • Michael Balint: Der Arzt, sein Patient und die Krankheit (Klett - Cotta 2001)
  • S. Häfner: Die Balintgruppe. Praktische Anleitung für Teilnehmer (Deutscher Ärzteverlag 2006)
  • Luban - Plozza: Balints Brückenschlag zur Praxis (Hospitalis Nr. 4/92)